KIBAG Marina Gottlieben: Nicht nur am, sondern unter Wasser

Den ganzen Juni über stand die Marina Gottlieben nicht nur am, sondern unter Wasser. Die Maschinen mussten aufgebockt, zahlreiche Arbeiten ausgelagert werden. Die Arbeiten waren umständlich, dennoch nahmen es die Mitarbeitenden mit Gelassenheit.

Anfang Juni ging es los mit einer Pfütze auf dem Kiesplatz. Da wusste Ivo Matter, Betriebsleiter der Marina Gottlieben, dass es losgehen würde. In Rücksprache mit langjährigen Mitarbeitern, welche die Hochwasser 2016 und 1999 bereits in der Werft erlebt haben, wurden die weiteren Schutzmassnahmen geplant und ausgeführt. Ab dann stieg parallel zu den Pegeln des Bodensees und des Rheins auch das Wasser auf dem Werftgelände und in der Halle. «Beim Höchststand hatten wir im hinteren Bereich der Halle 40 Zentimeter Wasser», erzählt er. Das Aussergewöhnliche: Das Hochwasser kam, ging wieder zurück, und kaum hatte man das Nötigste gereinigt und einigermassen trocken, kam es nochmals. «Insgesamt standen wir sechs Wochen in einem Teich und waren mit Gummistiefeln unterwegs.» Nicht zu vergessen ist der Umstand, dass während der gesamten Zeit der Hafenbetrieb mit den rund 70 Hafenliegeplätzen und den Trockenstandbooten in einem Notbetrieb aufrechterhalten werden mussten.

Die Mitarbeitenden in Gottlieben taten, was sie konnten: Maschinen und alles Material wurden auf Palette oder in anderer Weise in die Höhe gestellt. Gewisse Arbeiten wurden ins externe Winterlager ausgelagert. «Aber wir brauchten für sämtliche Arbeiten bestimmt viermal so lange», resümiert Ivo Matter: Das Material musste zusammengesucht und gegebenenfalls gar zuerst mithilfe des Krans aus der Höhe geholt werden. «Und das ständige Latschen in  Gummistiefeln machte das Ganze auch nicht einfacher», sagt er lachend.

Aktuell werden in der Werft die Unterlagsböden und Trockenbauwände durch ein spezialisiertes Unternehmen ausgetrocknet. Der Gebäudeschaden ist versichert, nicht aber der Arbeitsausfall respektive die Mehraufwände, die durch das Hochwasser entstanden sind.